Städtebilder
Zentrum der Wologdiner Oblast der RSFSR. Eisenbahnknotenpunkt für vier Strecken und Anlegestelle für die Dampfschiffahrt am Fluß Wologda (32 Kilometer vor der Einmündung in die Suchona), über gute Straßen mit Archangelsk und dem oberen Wolgagebiet verbunden. 95 200 Einwohner. W. ist ein wichtiges Wirtschaftszentrum für den Norden der UdSSR. W. wird zum ersten Mal in einer Chronik aus dem Jahre 1147 erwähnt.
Wologda ist ein einziges Sumpfloch, dessen Straßen und Wege aus umgelegten Baumstämmen bestehen. Die Häuser, auch die aus Brettern zusammengezimmerten buntbemalten Paläste des Provinzadels, stehen auf Pfählen mitten im Morast. Alles ringsum versinkt, verfault und verrottet. Es gibt nur zwei Jahreszeiten, einen weißen und einen grünen Winter. Neun Monate lang fährt die Eisluft vom Nordmeer herunter. Das Thermometer sinkt auf unvorstellbare Tiefen. Man ist umgeben von einer endlosen Finsternis. Während des grünen Winters regnet es ohne Unterlaß. Der Schlamm dringt in die Türen hinein. Die Leichenstarre geht über in einen grauenhaften Marasmus. Im weißen Winter ist alles tot, man ist umgeben von einer endlosen Finsternis, im grünen Winter alles am Sterben. – Auch wenn dieses Stimmungsbild aus dem zaristischen Rußland übertriebene Züge aufweisen mag, sind die zwischenzeitlichen Sanierungserfolge unverkennbar. Wo Morast war ist Pflaster, wo Holz war ist Stein. Um die buntbemalten Paläste mag es einem für einen Augenblick Leid sein, was aber wirklich besorgt stimmt, ist das Fehlen jeglicher Belebtheit. Weder vor dem Gebäude des Stadtsowjets noch bei der Brotfabrik noch auch in dem neuen Wohnviertel ist auch nur ein einziger Mensch zu sehen. Sollte man beim Umbau der Stadt allzu gründlich vorgegangen sein?
Zentrum der Wologdiner Oblast der RSFSR. Eisenbahnknotenpunkt für vier Strecken und Anlegestelle für die Dampfschiffahrt am Fluß Wologda (32 Kilometer vor der Einmündung in die Suchona), über gute Straßen mit Archangelsk und dem oberen Wolgagebiet verbunden. 95 200 Einwohner. W. ist ein wichtiges Wirtschaftszentrum für den Norden der UdSSR. W. wird zum ersten Mal in einer Chronik aus dem Jahre 1147 erwähnt.
Wologda ist ein einziges Sumpfloch, dessen Straßen und Wege aus umgelegten Baumstämmen bestehen. Die Häuser, auch die aus Brettern zusammengezimmerten buntbemalten Paläste des Provinzadels, stehen auf Pfählen mitten im Morast. Alles ringsum versinkt, verfault und verrottet. Es gibt nur zwei Jahreszeiten, einen weißen und einen grünen Winter. Neun Monate lang fährt die Eisluft vom Nordmeer herunter. Das Thermometer sinkt auf unvorstellbare Tiefen. Man ist umgeben von einer endlosen Finsternis. Während des grünen Winters regnet es ohne Unterlaß. Der Schlamm dringt in die Türen hinein. Die Leichenstarre geht über in einen grauenhaften Marasmus. Im weißen Winter ist alles tot, man ist umgeben von einer endlosen Finsternis, im grünen Winter alles am Sterben. – Auch wenn dieses Stimmungsbild aus dem zaristischen Rußland übertriebene Züge aufweisen mag, sind die zwischenzeitlichen Sanierungserfolge unverkennbar. Wo Morast war ist Pflaster, wo Holz war ist Stein. Um die buntbemalten Paläste mag es einem für einen Augenblick Leid sein, was aber wirklich besorgt stimmt, ist das Fehlen jeglicher Belebtheit. Weder vor dem Gebäude des Stadtsowjets noch bei der Brotfabrik noch auch in dem neuen Wohnviertel ist auch nur ein einziger Mensch zu sehen. Sollte man beim Umbau der Stadt allzu gründlich vorgegangen sein?
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