Mittwoch, 18. November 2009

Befreiungstheologie

M. legte im Rahmen der Synode eine zwar nicht überbordende aber doch für alle Teilnehmenden ohne weiteres ersichtliche Promiskuität an den Tag, es schien sich um einen Teil ihres theologischen Verständnisses zu handeln, Befreiungstheologie eben. Daß ich nicht interessiert war, nahm sie mir in keiner Weise übel. Es könne mich nicht überzeugen, so führte ich aus, daß die Kirche sich einzumischen habe, gemeint war natürlich das Feld der Politik, solange von Politikern und Vertretern aus Wirtschaft und Finanzwelt keine Statements zu Christologie und Pastoraltheologie erwartet würden. Alles eine Frage des Stolzes. Wer sich einzumischen habe und wer nicht, zeige lediglich, wie die Macht- und Bedeutungsverhältnisse inzwischen liegen, wer wem nachstiefeln muß, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden in der Öffentlichkeit. Zu einer angemessenen Vertiefung dieser Fragen kam es aber nicht, da M. immer wieder von diesem und von jener Synodalen im Vorbeigehen angesprochen und abgelenkt wurde in dieser Sitzungspause. Vielleicht ist Promiskuität auf Synoden der gebotene wenn nicht einzige Weg zu ungestörten Zweiergesprächen über Fragen der theologischen Theorie und pastoralen Praxis.

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