Dienstag, 10. August 2010

Crêuza de mä

Man hört ein Lied in einer Sprache, die man nicht versteht, hat sich aber kundig gemacht über die Bedeutung des Titels. Das Lied geht nun schon über fünf Minuten, spärliche Verständnisbrocken aus benachbarten Sprachen, und dann, endlich, die musikalisch betonten Titelworte: Crêuza de mä. Ein Licht bis zu Horizont, umfassendes Verständnis, die ligurische Küste liegt strahlender da als für alle, die dort gewesen sind. Kann man sich so die Offenbarung vorstellen, als plötzliches Verstehen einer Sprache, die man nicht kennt?


Gleich darauf bricht eine Frauenstimme in einen grellen Schreigesang aus, lang gezogene, kaum modulierte Schreie, die traumwandlerisch ihren Ton treffen und plötzlich abbrechen. Wie könnte man schöner auf die Offenbarung antworten.

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