Mittwoch, 7. März 2012

Andischan


Zentrum des Andischaner Bezirks der Usbekischen SSR im Osten des Ferghanatals, am Fluß Andischan-Saj. Ein Eisenbahnknotenpunkt. 83.700 Einwohner. Zentrum eines großen Baumwollrayons. In A. gibt es viele Industrieunternehmen, die in der Sowjetzeit errichtet oder wiedererbaut wurden: große Baumwoll- und Fleischfabriken, den Instandsetzungsbetrieb Kommunar, eine Konservenfabrik, den Betrieb Awtotraktorodetalj. Unter der Sowjetherrschaft wurde auch eine Reihe von Kultur- und Bildungseinrichtungen eröffnet. A. wird erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt, 1902 wurde es von einem Erdbeben zerstört.
 
 Wer vom Ferghanatal gehört hat, sehnt sich nach ihm. Schwer fällt zu glauben, was wir da von verschiedenen kleineren und größeren Industriebetrieben hören, offenbar doch sind die Bewohner der Stadt Andischan ganz allein mit sich und ihrem schönen, besonderen Leben beschäftigt. Frauen sieht man nicht auf der Straße, sie sind wohl in den Häusern oder auf den Baumwollfeldern. Die Männer in ihren dunklen Anzügen benutzen den Gehsteig zwischen den Häusern zur Linken und den Alleebäumen und Anpflanzungen zur Rechten. Ein hell Gekleideter aber geht in der Mitte der Straße, ohne daß er sich Sorgen machen müßte um irgendwelchen Fahrzeugverkehr. Er wird nicht anhalten, bevor er hinten aus dem Bild gelaufen ist. Vielleicht ist es jemand wie wir, der seiner Sehnsucht nachgegeben hat, unterwegs auf einem Abzweig der Seidenstraße, China schon vor Augen. Das Gepäck rollt mit der Eisenbahn und erwartet den Wanderer abends am Zielort dieses Tages.
 

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