Donnerstag, 15. März 2012

Tbilissi

Städtebilder

Hauptstadt der Grusinischen SSR, eins der wichtigsten Industrie-, Kultur- und Wissenschaftszentren der Sowjetunion, ein Eisenbahnknoten, Endpunkt der grusinischen Militärstrecke. Bevölkerungsentwicklung: 294 000 im Jahre 1926, 519 200 i.J. 1939 und 653 000 i.J. 1956. Die Stadt ist in 8 Rayons unterteilt. T. ist in einer Länge von 20 km am Ufer des Flusses Kury (grus. Mtkwari) gelegen. Der Hauptteil des Stadt nimmt das Tbilisser Becken ein, das an drei Seiten von Bergen umgeben ist. Der besonders schöne Teil am rechten Ufer ist an den Hängen des Trailetskigebirges gelegen. Das linke Ufer (der westliche Teil) nimmt den nordwestlichen Teil Iorsker Hochebene ein. T. ist eine der ältesten Städte der SU. Seinen Namen verdankt es dort sprudelnden warmen schwefelhaltigen Quellen (grus.: tbili = warm).
 
Es ist wahrhaftig eine wunderschöne und obendrein eine friedliche Stadt. Das Verhältnis von Individual- und Lastverkehr auf der einen und den Belangen der Fußgänger auf der anderen Seite kann man nur als ausgewogen bezeichnen und nur schwer läßt sich entscheiden, ob die Pracht der Alleebäume die der Bauten übertrifft oder umgekehrt. Ob es die vielleicht schon übergroße Hitze der von der Sonne beschienenen Straßenseite rechts ist, die drei Bewohner der Stadt den Schatten suchen läßt, während ein Wärmebedürftiger zu Sonne strebt? Die sanften Berghänge im Hintergrund lassen die gewaltigen Bergmassive des gar nicht weiten Kaukasusmassivs nur gerade erst ahnen.
 Das friedliche Leben ist den Bewohnern nicht in den Schoße gefallen, es mußte erkämpft werden. Der junge Mann rechts im Bild, der später dann weit über die Grenzen seines heimatlichen Georgiens für Aufsehen sorgen sollte, hat sich dabei besonders hervorgetan. Den Zeilen des ihm von den Kaukasusvölkern verfaßten Dankgedichtes - in russischer Sprache, der die Sowjetvölker einenden lingua franca -, in dem die Kraniche gen Norden fliegen, um einen Gruß zu überbringen, können wir nur aus vollem Herzen beipflichten.

Keine Kommentare: