Dienstag, 21. Februar 2012

Drogobytsch

Städtebilder

 Stadt und Zentrum des Drogobytscher Gebiets der Ukrainischen SSR. Gelegen am Fluß Tysjmeneniza (Zuflußgebiet des Dnjestrs) im Vorgebirge der Karpaten. Eisenbahnknoten (Strecken nach Borislaw, Sambor, Stryj, Truskawetz). Zentrum der Erdölindustrie der Ukraine. Bekannt seit der Zeit der Kiewer Rus (11.-13. Jhdt.). Ab der Mitte des 19. Jhdt. wurde in der Gegend von D. Ozokerit abgebaut, später Erdöl und brennbares Gas. Zwischen 1900 und 1910 entstanden in der Stadt erdölverarbeitende Betriebe. Nach der Vereinigung der westukrainischen Gebiete mit der Ukrainischen SSR (1939) beschleunigte sich die Entwicklung von D. erheblich. Viele neue Unternehmen wurden erbaut, alte renoviert.
 
Die Stadt hat, wie wir lernen, einen Fluß aber, traut man der Abbildung, keinen Himmel, weder einen bewölkten noch einen wolkenlosen. Es könnte ein Festtag sein, der die ziemliche Leere im Straßenbild erklärt, wahrscheinlicher aber ist, daß die Werktätigen sich, unsichtbar für uns, an den Werkbänken aufhalten. Bei näherem Hinsehen sind zudem an der Häuserzeile links so wenige Passanten nun wieder auch nicht zu vorhanden. Nur mit zwei Söhnen der Stadt sind wir näher vertraut, mit Bruno Schulz und mit Frohmann, eine Traumgestalt aus Sebalds Erzählung Max Aurach, deren Vornamen wir nicht kennen. Es wäre schon ein haarsträubender Zufall wenn es sich bei den beiden Männern vorn links in der Biegung der Straße um Schulz und Frohmann handeln würde. Es läßt sich nicht erkennen, wen das Figurenduo vor dem Gebäude des Obkom (Gebietsverwaltung) der KP darstellt. Große Ähnlichkeiten mit Marx und Engels, Marx und Lenin oder Lenin und Stalin zeigen sich nicht, die Auflösung ist aber zu schwach, als daß eine dieser Möglichkeiten endgültig ausgeschlossen werden könnte.



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