Sonntag, 19. Februar 2012

Prust, Marselj (1871-1922)

Ein französischer Schriftsteller des Dekadentismus. Am Beginn seiner literarischen Tätigkeit steht die Sammlung kleiner Erzählungen Utechi i dni (1896). Von 1900-13 schrieb er eine mondäne Chronik in dem reaktionären Blatt Figaro. Bei Prusts Hauptwerk, dem Roman W poiskach utratschennogo wremeni (8 Bände 1911-22, herausgegeben 1914-27), handelt es sich um eigentümliche Memoiren, die alle wichtigen gesellschaftlichen Vorgänge unbeachtet lassen und das Augenmerk ausschließlich auf die subjektiven Empfindungen der Personen richten – Vertreter der französischen bourgeoisen und aristokratischen Gesellschaft am Beginn des 20. Jahrhunderts. Das Siegel des Passivität und Melancholie liegt über diesem Werk, das die Zersetzung der bourgeoisen Literatur bekundet. Eine tiefschürfende Beurteilung des Romans hat M. Gorjkij abgegeben; er charakterisiert ihn als den sehr langen und sehr langweiligen Traum eines Menschen ohne Fleisch und Blut, eines Menschen, der außerhalb der Wirklichkeit lebt (Sobr. sotsch., t 26, 1953, str. 245). 

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