Mittwoch, 22. Februar 2012

Leninabad

 
 
 
(bis 1938 Chodschent) eine Stadt, Zentrum des Leninabader Bezirks der Tadschikischen SSR. Gelegen am linken Ufer des Flusses Syr-Darji, dort wo er aus dem Ferganatal tritt. Endpunkt des Eisenbahnnetzes der Linie Taschkent - Kokand. L. ist eine wohlgeordnete Stadt mit Grünanlagen entlang der Straßen, umgeben von Gärten und Weinbergen. Ein Teil der Straßen ist asphaltiert. L. wird nach einem neuen Generalplan ungestaltet. Es kursieren Autobusse und Taxis.
Wie immer man sich die Seidenherstellung gedacht hat, so still und reglos haben es wohl die wenigsten erwartet. Die Maschinen sind lautlos, geben allenfalls ein leises Murmeln von sich ähnlich dem gleichmäßigen, ungemein beruhigenden Vertilgungsgeräusch ungezählter, das frische Maulbeerlaub zernagenden Seidenwürmer. In den in großen Abständen über die weite Halle verteilten, voller Würde dastehenden Frauen darf man keineswegs Arbeiterinnen sehen, es sind Vestalinnen des Seidenkults, priesterliche Begleiterinnen des Werdens der Seide. Am Abend, wenn der Kult ruht, tritt man heraus aus der wohlgeordneten Stadt hinunter zum Fluß und spürt die Weite und Tiefe der Welt. Kein Wunder, wenn in dieser Stadt nur zögernd Busse und Mietdroschken eingeführt werden, und wozu eigentlich sie dienen sollen, weiß man auch jetzt noch nicht so genau.




 

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